Weder die städtebauliche Situation noch die bestehende heterogene Bebauung liefern klare Themen für eine daraus abgeleitete Entwurfsidee. So konzentriert sich der Entwurf darauf, einen der Nutzung entsprechenden, einfachen Kubus so zu platzieren, dass dieser nicht alles zur Verfügung stehende Bauland konsumiert, die Richtungen der Nachbarbauten und des Flusses aufnimmt und klare Aussenräume definiert.
Die Vorbehalte gegen ein fünfgeschossiges Volumen, der Respekt vor einem Untergeschoss und die Tatsache, dass nur wenige Räume ohne Tageslicht auskommen, führen zum Kompromiss, das unterste Geschoss nur zur Hälfte im Boden zu versenken und das Erdgeschoss als Hochparterre auszubilden.
Auf der über eine grosse Treppe und Rampe erschlossenen Eingangsebene liegen alle Büroräume, auf den drei Stockwerken darüber die Laborräume mit den dazugehörigen Neben- und Büroräumen. Zwei Treppenhäuser garantieren konforme Fluchtwege, der zenrale Gang mündet auf beiden Seiten in Aufenthaltszonen mit Ausblicken in die Umgebung.
Eine tragende innere Fassadenschicht und die tragenden Gangwände sorgen für ökonomische Spannweiten und ermöglichen eine freie Einteilung der Räume. Die vorgehängten dunklen Metallplatten ergeben mit den Fensteröffnungen ein differenziertes Spiel aus ein- bis dreigeschossigen Elementen, das dunkle Volumen als Vordergrund zur grünen Wand verleiht dem »Zweckbau« eine diskrete Eleganz.
Dank der Kompaktheit, der klaren Tragstruktur und der thermischen Gebäudehülle mit hinterlüfteter Fassade bieten sich beste Voraussetzungen zum Erreichen der Minergie-Hauptanforderungen »Heizwärmebedarf« und »gewichtete Energiekennzahl«. Mit den gewählten Massnahmen kann der Standard Minergie erreicht werden, wenn für den Betrieb erneuerbare Energie zur Verfügung steht. Die Flachdächer bieten sich bei Bedarf als Standort für die aktive Nutzung der Sonnenenergie an.
6110 Wolhusen