Zwei grundverschiedene Seiten prägen das längliche Grundstück: Eine lärmbelastete Seite mit wenig Sonne und Sicht auf eine unattraktive Umgebung; die andere, vom Lärm abgewandte, mit viel Sonne und Orientierung gegen die landschaftlich reizvolle Kammer im Süden. Diese Faktoren bestimmen den gewählten Bautypen, der kleine Bach, die haushälterische Nutzung des Bodens und der Wunsch nach öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss bestimmen Grösse und Lage der Baukörper.

Auf eine erste Schicht mit der Erschliessung und einer unbeheizten, wintergarten-ähnlichen Eingangszone folgt eine zweite mit den Nasszellen und schützt so die davor liegende Schicht der Schlafräume vom Strassenlärm.Die wenigen zur Strasse orientierten einzelnen Zimmer von Grosswohnungen, welche auch als Erweiterung der Wohnräume denkbar sind (Esszimmer, Bibliothek) werden mit einem Kastenfenster mit Schalldämpfer ausgerüstet (nicht nötig bei kontrollierter Wohnungslüftung).

Auch die Gebäude selbst thematisieren die zwei verschiedenen Seiten der Situation: Eine gerade, harte Linie folgt der Strasse, eine bewegte Flucht verzahnt sich mit dem Aussenraum im Süden. Dieses Spiel wird durch die differenzierte Farbgebung unterstützt.

Die Anlage kann sehr einfach in zwei und auch ohne Vorleistungen im Parkgeschoss in drei Etappen realisiert werden.

Der Park wird dank seiner Grösse, Reichhaltikeit und Stimmung zu einem wichtigen Teil der Siedlung. In spielerischer Art werden flache Terrassen in die Topographie gelegt. Sie bieten verschiedene Spiel- und Aufenthaltsbereiche, thematisieren den Hangfuss und stehen im Bezug zur Volumetrie und Farbigkeit der Gebäude. Der Bach wird zu einer Wasserfläche angestaut und zwischen den beiden Bauten zur Zentralstrasse geführt. Malerische Gehölze mit ausgeprägten jahreszeitlichen Aspekten schaffen eine besondere Atmosphäre.

Die beiden langgezogenen Bauten interpretieren die topographische Situation am Hangfuss und formulieren zwei hauptsächliche Zonen. Dank der Konzentration der Volumen entlang der Zentralstrasse kann im Südosten ein grosser, zusammenhängender Grünraum geschaffen werden. In Anlehnung an das Konzept der Bauten, wird für die Umgebungsgestaltung eine unterschiedliche Charakterisierung der Vorder- und Rückseite angestrebt. Zur Zentralstrasse hin entsteht eine schlichte, befestigte Erschliessungszone. Säulenförmige Bäume begleiten die Strasse und bilden räumlich die Vorzone, von welche aus der Zutritt in die Bauten und durch diese hindurch in den hangseitig gelegenen Park erfolgt.

Kategorien
Wohnen
Auftragsart
Wettbewerb
Jahr
2004
Auszeichnung
2. Preis
Adresse
Zentralstrasse 6 – 14
6036 Dierikon
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