Das Holzhaus im Entlebuch lehnt sich in seiner Gestalt an die Tradition der ländlichen Bauweise an. Als Energieerzeuger geht das Gebäude mit der Zeit und versorgt sich selbst. Das Haus schiebt sich in den Hang und bietet hangaufwärts den ebenerdigen Hauptzugang ins mittlere Geschoss. Der zusammenhängende Raum wird von der Küche, dem Essbereich sowie einer Leseecke gemeinsam genutzt. Von hier gelangt man über eine Treppe hinunter zum Wohnzimmer. Dieses bietet zugleich die Erschliessung zu den Gästezimmern im unteren Geschoss, wo bis zu zehn Besucher einquartiert werden können. Gegenüber der Küche und versteckt vom Eingang führt eine schmale Treppe hinauf ins Dach. Hier ordnen sich die Wohnräume der Hausherren an. Das grosse Dach ist optisch und statisch ein eigenständiges Element. Es steht auf einem massiven Treppen- und Liftkern, ein Fensterband löst die Überdachung von den beiden unteren Geschossen und gibt rundherum einen Blick ins Entlebuch frei. Die Solarziegel auf dem Dach produzieren jedes Jahr 43’800 kWh Strom – 486 % dessen, was das Haus verbraucht. Den Stromüberschuss wird ins Netz eingespeist. Material und Fügung lassen das Haus mit dem Alter noch schöner werden. Es sind die gleichen Materialien wie früher, dieselben Formate, Details und Befestigungstechniken. Oberflächen aus Fichte sind innen gedämpft, aussen gebrannt und gebürstet, als ob das Haus schon 100 Jahre in der Sonne gestanden hätte. Oberflächen gleichen Materials sind wie eine Haut nahtlos gefügt, wo die Struktur wechselt oder Öffnungen sind, heben Rahmen sie hervor.
Stefan Dubach