Wie ein kleines Schloss thront das Hotel Gütsch über der Stadt und dem Seebecken. Die unmittelbare Beziehung ist gegenseitig: Die dominante Stellung des Hotels ist in der Stadt allgegenwärtig und von dem Aussichtsberg geniesst man eine einmalige, einer Flugaufnahme ähnlichen Sicht auf den Stadtkörper.

Das schlanke, leicht zurückversetzte Volumen des Erweiterungsbaus steht analog zum bestehenden Hotel frontal zur spektakulären Aussicht, sodass alle neuen Hotelzimmer in gleicher Weise von dieser ausserordentlichen Lage profitieren. Seine deutlich geringere Höhe, seine zurückhaltende Sprache und seine dunkle, in den dahinter liegenden Wald eingebundene Farbe respektieren die Vormachtstellung des bestehenden, expressiven Gebäudes.

Gleichsam wie aus dem Fels geschoben, dokumentiert es einen anderen möglichen Umgang mit der Topografie und akzentuiert so den bestehenden Verlauf des Geländes. Die Setzung der Fenster und die sich zur Aussicht öffnenden Leibungen verstärken einerseits das Gefühl, über der Stadt zu schweben und verleihen dem Gebäude andererseits eine Eigenständigkeit und vornehme Präsenz. Auch bezüg- lich der Materialisierung tritt es in einen Dialog mit dem Bestehenden; nicht Stein, sondern eine Haut aus bronzefarbenen Metallnetzen kleidet das neue Hotel. Die ebenfalls sehr attraktive Sicht in die hintere grüne Wand wird in den Erschliessungsräumen mit teilweise zweigeschossigen Öffnungen thematisiert

Der Haupteingang zum Hotel bleibt weiterhin im Château Gütsch. Von der jetzigen oberen Ankunftsplattform führt neu eine ringförmige Strasse auf das Eingangsniveau zu einer grosszügigen, gedeckten Vorfahrt und der Einstellhalle. Der Gast gelangt über die neue Réception und eine horizontale Brücke in den Neubau mit 40 Zimmern, 5 Apartments und dem Wellnessbereich in den beiden untersten Geschossen.

Die Eingriffe in der bestehenden Hotelanlage respektieren und ergänzen die primären Strukturen und entfernen die Elemente, welche diesen Anspruch verunklären. Der neue Konferenzbereich wird auf der Hauptebene zwischen Ritter- und Panoramasaal platziert. So entsteht ein grosser Bereich, welcher auf verschiedenste Art genutzt und kombiniert werden kann. Durch das Anheben des Schlossgartens entsteht zudem ein neuer zentraler Aussenraum, auf den sich die drei Grossräume öffnen.

Kategorien
Hotellerie
Auftragsart
Wettbewerb
Jahr
2008
Adresse
Kanonenstrasse
6003 Luzern
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